Behandlung von Fibromyalgie

Medikamentöse Therapie bei Fibromyalgie

Medikamentöse Therapie

Fakt ist: Es gibt kein Medikament, mit dem sich die Ursache der Fibromyalgie bekämpfen lässt. Insofern zielt die medikamentöse Behandlung darauf ab, die Symptome der Erkrankung zu lindern. Derzeit ist in Deutschland kein Arzneimittel speziell für die Behandlung des Fibromyalgie-Syndroms zugelassen – es gibt also nicht „das“ Medikament, das gegen die Erkrankung hilft. Dennoch stehen einige Wirkstoffe zur Verfügung, die für Betroffene infrage kommen können.

Welche Medikamente kommen infrage?

In Deutschland ist zurzeit kein Arzneimittel auf dem Markt verfügbar, das für die Behandlung von Fibromyalgie zugelassen ist. Nicht selten werden jedoch Arzneimittel auch in der Behandlung von (schwerwiegenden) Krankheiten eingesetzt, für die sie eigentlich nicht vorgesehen sind. So können auch bei Fibromyalgie einige rezeptpflichtige Medikamente empfohlen werden, die dann außerhalb des ursprünglich genehmigten Anwendungsgebietes zum Einsatz kommen. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem „off-label“-Einsatz von Medikamenten. Für die zeitlich befristete medikamentöse Behandlung bei Fibromyalgie kommen derzeit einige Antidepressiva sowie ein Nervenschmerzmittel in Frage.

Darüber hinaus können bei Fibromyalgie auch Medikamente eingesetzt werden, die allgemein zur Schmerzbehandlung zugelassen sind. Allerdings ist zu beachten, dass für viele übliche Schmerzmittel (nicht-steroidale Antirheumatika), zu denen Ibuprofen und Diclofenac zählen, eine sogenannte „Negativ-Empfehlung“ gilt – sie sollen bei Fibromyalgie nicht eingesetzt werden. Für Paracetamol kann aufgrund der unzureichenden Studienlage weder eine positive noch eine negative Empfehlung ausgesprochen werden. Das Gleiche gilt für schwache Opioide (Tramadol), während von der Anwendung starker Opioide und lokalen Betäubungsmitteln abgeraten wird.

Geeignete Sportarten bei Fibromyalgie

Flottes Spazierengehen / Walking
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Flottes Spazierengehen / Walking

Radfahren
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Radfahren

Tanzen
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Tanzen

Aquajogging
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Aquajogging

Tai Chi und Qi Gong
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Tai Chi und Qi Gong

Fibromyalgie Kernsymptome

  • Chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen
  • Schlafstörungen bzw. nicht erholsamer Schlaf
  • Müdigkeit bzw. Erschöpfungsneigung

Tipps bei Fibromyalgie

Ausdauer- und Krafttraining
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Ausdauer- und Krafttraining

Als Maßnahme mit dem größten Nutzen empfehlen Experten ein regelmäßiges, aber niedrig dosiertes Ausdauer- und Krafttraining. Egal ob Walking, flottes Spazierengehen, Aquajogging oder Fahrradfahren – zwei- bis dreimal pro Woche sollte für etwa 30 Minuten „trainiert“ werden. Wichtig ist dabei, dass Sie auf eine geringe bis mittlere Trainingsintensität achten. Ein erfahrener Trainer oder Physiotherapeut kann Sie bei der Zusammenstellung eines individuellen Bewegungsprogramms unterstützen.

Vorsicht bei Schmerzmitteln
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Vorsicht bei Schmerzmitteln

Von antientzündlichen Schmerzmitteln wird bei Fibromyalgie abgeraten. Zu dieser Gruppe der sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika zählen die klassischen Schmerzwirkstoffe wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Ibuprofen. Diese Schmerzmittel sind weder sinnvoll noch notwendig, da bei Fibromyalgie keine Entzündung zugrunde liegt.

Nach Rücksprache mit dem Arzt können insbesondere bei einem starken Schub der Erkrankung andere Schmerzmittel sinnvoll sein. Grundsätzlich sollten sie jedoch nur sparsam und zeitlich befristet zum Einsatz kommen.

Meditative Bewegungstherapien
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Meditative Bewegungstherapien

Tai-Chi, Qi-Gong oder Yoga – diesen fernöstlichen Bewegungstherapien werden zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit und unser Wohlbefinden zugeschrieben. Auch bei Fibromyalgie werden diese körperbezogenen Verfahren sehr empfohlen.

Schmerztagebuch mal anders
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Schmerztagebuch mal anders

Ständig Schmerzen – das ist der Alltag vieler Fibromyalgie-Patienten. Um mögliche Auslöser zu identifizieren, führen Betroffene mitunter ein Schmerztagebuch und notieren die Beschwerden. Neue Erkenntnisse weisen allerdings darauf hin, dass Betroffene von einer anderen Herangehensweise profitieren können: Und zwar, indem der Fokus weg vom Schmerz hin zu erfreulichen Tätigkeiten gelenkt wird. Dokumentieren Sie doch einmal in einem Tagebuch alle positiven Ereignisse, z. B. „Heute bin ich ausgeruht aufgestanden“, „Heute hatte ich keine Schmerzen“ oder „Heute war ich mit Freunden im Biergarten“.

Schlafräuber entlarven
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Schlafräuber entlarven

Fibromyalgie-Patienten haben oft auch mit Schlafstörungen und Müdigkeit zu kämpfen. Umso wichtiger ist es, mögliche Schlafräuber zu entlarven und Abhilfe zu schaffen. Wer zum Beispiel keine festen Zubettgeh-Zeiten einhält oder abends noch E-Mails oder Telefonate beantwortet, findet oft schlecht in den Schlaf. Kleine Abendrituale können dabei helfen, in den Schlummermodus zu kommen. Außerdem lohnt es sich, das Schlafzimmer unter die Lupe zu nehmen und Störfaktoren wie eine zu warme Zimmertemperatur oder eine nicht ausreichende Abdunkelung des Schlafzimmers zu beseitigen.

Aktiv am Leben teilnehmen – trotz Schmerzen
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Aktiv am Leben teilnehmen – trotz Schmerzen

Auch ein aktiver Alltag kann Patienten mit Fibromyalgie helfen, besser mit der Erkrankung umzugehen. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang auch von „psychosozialer Aktivierung“. Damit ist gemeint, dass zum Beispiel ein regelmäßiger Austausch mit Freunden oder Verwandten, die Pflege eines geliebten Hobbys oder das Erlernen einer Fremdsprache positive Effekte zeigt und Betroffene von innen heraus gegen die Schmerzen stark machen kann. Gerade dann, wenn der Schmerz zum ständigen Begleiter geworden ist, ist es oft schwer, den Blick auf die eigenen Kraftquellen zu lenken – aber es lohnt sich.

Wichtig: Wichtig:

Akzeptieren Sie Ihre Erkrankung und entwickeln Sie Ihr eigenes „Wohlfühlprogramm“. Finden Sie heraus, was Ihrem Körper und Ihrem Geist gut tut.

Patienten-Schulung
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Patienten-Schulung

Betroffenen wird empfohlen, an einer speziellen Fibromyalgie-Schulung teilzunehmen. Meist wird ein solches Kursprogramm von Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten begleitet. Neben der Aufklärung zum Krankheitsbild und möglichen Behandlungsverfahren liegt ein wesentlicher Schwerpunkt darin, Patienten Strategien an die Hand zu geben, wie sie in Alltag, Familie und Beruf besser mit ihrer Erkrankung umgehen können.

Fibromyalgie Negative Einflussfaktoren

Einige Faktoren begünstigen eine Verschlimmerung der Schmerzen und können einen Fibromyalgie-Schub auslösen. Dazu zählen:

  • Stress (z. B. Überbelastung, Konflikte, Krisen)
  • Bewegungsmangel
  • Depressionen
  • Schlafmangel
  • Körperliche Überbelastung oder Fehlbelastung
  • Wetterwechsel
  • Feucht-kaltes Klima

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