Experten sind sich einig darüber, dass körperliches Training, meditative Bewegungstherapien (z. B. Chi-Gong) und Entspannungsverfahren die Basis der Behandlung bilden müssen. Oftmals gelingt es so, Schmerzen und Müdigkeit zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Eine Patientenschulung kann Betroffenen außerdem helfen, ihre Erkrankung besser zu verstehen – dies ist oft eine wichtige Voraussetzung, um herauszufinden, was einem gut tut und welche Faktoren die Symptome verschlimmern können.
Fibromyalgie
Kernsymptome
Chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen
Schlafstörungen bzw. nicht erholsamer Schlaf
Müdigkeit bzw. Erschöpfungsneigung
Patientenschulung
Als Basismaßnahme wird allen Betroffenen die Teilnahme an einer Patientenschulung empfohlen. In einem solchen Kurs werden die Teilnehmer in kleinen Gruppen über das Krankheitsbild und die Behandlungsmöglichkeiten informiert.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist es, Patienten geeignete Strategien an die Hand zu geben, wie sie im Alltag besser mit den Schmerzen umgehen können. Ob Ihre Krankenkasse die Kosten für eine Patientenschulung übernimmt, sollten Sie im Vorfeld klären.
Geeignete Sportarten
bei Fibromyalgie
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Flottes Spazierengehen / Walking
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Radfahren
3 / 5
Tanzen
4 / 5
Aquajogging
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Tai Chi und Qi Gong
Körperbezogene Ansätze & psychologische Verfahren
Ausdauertraining
Ein regelmäßiges, aber niedrig dosiertes Ausdauertraining (Herz-Kreislauf-Training) gilt als wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Wichtig ist, dass das Training auf die individuelle Fitness zugeschnitten ist und nur vorsichtig über mehrere Monate gesteigert wird. Ziel sollte es sein, zwei- bis dreimal pro Woche über mindestens 30 Minuten zu trainieren. Als geeignete Bewegungsformen werden z. B. schnelles Spazierengehen, Walking, Fahrradfahren, Tanzen oder Aquajogging empfohlen. Eine qualifizierte Beratung und Betreuung durch einen Sportmediziner kann sinnvoll sein.
Funktionstraining
Ein Funktionstraining wird durch entsprechend geschulte Physiotherapeuten durchgeführt und umfasst spezielle Gymnastikübungen, durch die die Funktion von Muskeln und Gelenken gezielt trainiert werden soll. Sie können in Form von Trocken- oder Wassergymnastik durchgeführt werden.
Meditative Bewegungstherapie
Bei Fibromyalgie werden meditative Bewegungstherapien wie Tai-Chi, Qi-Gong und Yoga stark empfohlen. Sie wirken sich oft insgesamt positiv auf das Wohlbefinden aus und können dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und die Müdigkeit zu reduzieren. Entsprechende Kurse werden zum Beispiel von Volkshochschulen angeboten und werden oftmals auch von der Krankenkasse bezuschusst.
Psychologische Verfahren
Verschiedene psychologische Verfahren können bei Fibromyalgie zusätzlich zu den körperbezogenen Therapien eingesetzt werden. Bestimmte Techniken können zum Beispiel dabei helfen, im Alltag besser mit den Beschwerden umzugehen, ungünstige Gefühle und Verhaltensweisen zu erkennen und durch positive zu ersetzen. Zusätzlich können auch bestimmte Entspannungsverfahren oder Methoden zur Stressbewältigung erlernt werden. Treten bei Fibromyalgie Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen auf, müssen diese gezielt behandelt werden.
Physikalische Therapien
Thermalbäder können im Rahmen einer Ganzkörperwärmetherapie mitunter eine schmerzlindernde Wirkung zeigen. Für eine lokale Wärmebehandlung (z. B. Fango, Infrarottherapie) liegen keine Nachweise vor.
Komplementäre und alternative Maßnahmen
Eine zeitlich befristete Akupunktur-Behandlung zur Schmerzlinderung kann im Einzelfall erwogen werden.
Tipps bei Fibromyalgie
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Ausdauer- und Krafttraining
Als Maßnahme mit dem größten Nutzen empfehlen Experten ein regelmäßiges, aber niedrig dosiertes Ausdauer- und Krafttraining. Egal ob Walking, flottes Spazierengehen, Aquajogging oder Fahrradfahren – zwei- bis dreimal pro Woche sollte für etwa 30 Minuten „trainiert“ werden. Wichtig ist dabei, dass Sie auf eine geringe bis mittlere Trainingsintensität achten. Ein erfahrener Trainer oder Physiotherapeut kann Sie bei der Zusammenstellung eines individuellen Bewegungsprogramms unterstützen.
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Vorsicht bei Schmerzmitteln
Von antientzündlichen Schmerzmitteln wird bei Fibromyalgie abgeraten. Zu dieser Gruppe der sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika zählen die klassischen Schmerzwirkstoffe wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Ibuprofen. Diese Schmerzmittel sind weder sinnvoll noch notwendig, da bei Fibromyalgie keine Entzündung zugrunde liegt.
Nach Rücksprache mit dem Arzt können insbesondere bei einem starken Schub der Erkrankung andere Schmerzmittel sinnvoll sein. Grundsätzlich sollten sie jedoch nur sparsam und zeitlich befristet zum Einsatz kommen.
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Meditative Bewegungstherapien
Tai-Chi, Qi-Gong oder Yoga – diesen fernöstlichen Bewegungstherapien werden zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit und unser Wohlbefinden zugeschrieben. Auch bei Fibromyalgie werden diese körperbezogenen Verfahren sehr empfohlen.
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Schmerztagebuch mal anders
Ständig Schmerzen – das ist der Alltag vieler Fibromyalgie-Patienten. Um mögliche Auslöser zu identifizieren, führen Betroffene mitunter ein Schmerztagebuch und notieren die Beschwerden. Neue Erkenntnisse weisen allerdings darauf hin, dass Betroffene von einer anderen Herangehensweise profitieren können: Und zwar, indem der Fokus weg vom Schmerz hin zu erfreulichen Tätigkeiten gelenkt wird. Dokumentieren Sie doch einmal in einem Tagebuch alle positiven Ereignisse, z. B. „Heute bin ich ausgeruht aufgestanden“, „Heute hatte ich keine Schmerzen“ oder „Heute war ich mit Freunden im Biergarten“.
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Schlafräuber entlarven
Fibromyalgie-Patienten haben oft auch mit Schlafstörungen und Müdigkeit zu kämpfen. Umso wichtiger ist es, mögliche Schlafräuber zu entlarven und Abhilfe zu schaffen. Wer zum Beispiel keine festen Zubettgeh-Zeiten einhält oder abends noch E-Mails oder Telefonate beantwortet, findet oft schlecht in den Schlaf. Kleine Abendrituale können dabei helfen, in den Schlummermodus zu kommen. Außerdem lohnt es sich, das Schlafzimmer unter die Lupe zu nehmen und Störfaktoren wie eine zu warme Zimmertemperatur oder eine nicht ausreichende Abdunkelung des Schlafzimmers zu beseitigen.
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Aktiv am Leben teilnehmen – trotz Schmerzen
Auch ein aktiver Alltag kann Patienten mit Fibromyalgie helfen, besser mit der Erkrankung umzugehen. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang auch von „psychosozialer Aktivierung“. Damit ist gemeint, dass zum Beispiel ein regelmäßiger Austausch mit Freunden oder Verwandten, die Pflege eines geliebten Hobbys oder das Erlernen einer Fremdsprache positive Effekte zeigt und Betroffene von innen heraus gegen die Schmerzen stark machen kann. Gerade dann, wenn der Schmerz zum ständigen Begleiter geworden ist, ist es oft schwer, den Blick auf die eigenen Kraftquellen zu lenken – aber es lohnt sich.
Wichtig:
Akzeptieren Sie Ihre Erkrankung und entwickeln Sie Ihr eigenes „Wohlfühlprogramm“. Finden Sie heraus, was Ihrem Körper und Ihrem Geist gut tut.
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Patienten-Schulung
Betroffenen wird empfohlen, an einer speziellen Fibromyalgie-Schulung teilzunehmen. Meist wird ein solches Kursprogramm von Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten begleitet. Neben der Aufklärung zum Krankheitsbild und möglichen Behandlungsverfahren liegt ein wesentlicher Schwerpunkt darin, Patienten Strategien an die Hand zu geben, wie sie in Alltag, Familie und Beruf besser mit ihrer Erkrankung umgehen können.
Fibromyalgie
Negative Einflussfaktoren
Einige Faktoren begünstigen eine Verschlimmerung der Schmerzen und können einen Fibromyalgie-Schub auslösen. Dazu zählen:
Stress (z. B. Überbelastung, Konflikte, Krisensituationen)
Bewegungsmangel
Depressionen
Schlafmangel
Körperliche Überbelastung oder Fehlbelastung
Wetterwechsel
Feucht-kaltes Klima
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